Von Abstract bis Zitieren: Dein Guide für wissenschaftliches Arbeiten

Von Abstract bis Zitieren: Dein Guide für wissenschaftliches Arbeiten

Ich gebe seit fast 10 Jahren Kurse für wissenschaftliches Arbeiten an Hochschulen und Universitäten in ganz Deutschland.

Genauso lange berate ich Studierende und Doktoranden zu der Erstellung ihrer Abschlussarbeiten.

Die Fragen und Diskussionspunkte sind immer sehr ähnlich.

Daher habe ich schon vor einiger Zeit ein E-Book mit Tipps und Anregungen für wissenschaftliches Arbeiten zusammengestellt.

Jetzt habe ich beschlossen, den Inhalt auf meinem Blog zu veröffentlichen.

Aufgeteilt in mehrere Artikel ist von A wie Abstract bis Z wie Zitieren alles dabei, was du beachten solltest, wenn du wissenschaftlich arbeitest beziehungsweise eine wissenschaftliche Arbeit verfasst.

Manche Tipps werden dir sicherlich bekannt vorkommen, manche werden deine Erinnerung auffrischen und manche werden dir vielleicht neu sein.

Alle sind von mir oder meinen Studierenden praxiserprobt und sofort umsetzbar.

Ich freue mich, wenn dir die Tipps hilfreich sind und dich vor häufigen und beliebten Fehler bewahren.

1 Tipp vorweg
Wenn du dir bei der Erstellung deiner Arbeit unsicher bist, nicht weiterkommst oder spezielle Fragen hast, dann wende dich unbedingt an deinen Betreuer.

Los gehts mit den ersten drei Buchstaben!

abc wissenschaftliches arbeiten 8

A wie Abstract

Der Abstract ist eine Kurzfassung beziehungsweise prägnante Zusammenfassung deiner gesamten wissenschaftlichen Arbeit. Er dient dazu, eine knappe Übersicht über den Inhalt zu geben, damit der Leser schnell ein Verständnis für dein Thema und deine Ergebnisse bekommt.

Je nach Art der Arbeit oder der Vorgabe umfasst er ungefähr 1/2 bis maximal 1 DIN A4 Seite und ist in Deutsch und/oder Englisch verfasst.

Doch wie baust du den Abstract auf und schaffst es, dich kurzzufassen, ohne zu wenig Informationen zu geben, aber auch nicht zu viele?

Meine 3 Tipps, um einen gelungenen Abstract zu schreiben

1. Wähle kurze, knappe und aktive Formulierungen

Verzichte auf ausufernde Sätze und komplexe Satzstrukturen. Formuliere klar und präzise, um die wichtigsten Eckpunkte deiner Arbeit zu vermitteln. Vermeide Literaturverweise und Zitate, da diese den Abstract unnötig verlängern.

2. Schreibe den Abstract zum Schluss

Schreibe den Abstract erst, nachdem du deine gesamte Arbeit verfasst hast. So kannst du Textformulierungen aus der Arbeit direkt übernehmen und sicherstellen, dass der Abstract alle wichtigen Aspekte abdeckt.

3. Unterteile den Abstract in drei Abschnitte

a) Worum geht es?
Beschreibe die Zielsetzung, die Problemstellung und die Forschungsfrage deiner Arbeit.

b) Wie bin ich vorgegangen?
Erläutere die verwendeten Methoden und die Datenerhebung.

c) Was sind die wichtigsten Ergebnisse?
Fasse die Ergebnisse zusammen und betone ihre Bedeutung für die Forschung.

B wie Betreuer

Während du deine wissenschaftliche Arbeit erstellst, wird mindestens ein Betreuer deine Arbeit begleiten und anschließend bewerten.

Die Wahl des Betreuers ist wichtig, denn ein guter Betreuer kann nicht nur fachliche Unterstützung bieten, sondern auch einen erheblichen Einfluss auf deine Motivation und den Erfolg deiner Arbeit haben.

In meinen Augen ist ein guter Betreuer nicht nur fachlich kompetent, sondern auch erreichbar, selbst motiviert und geht auf deine individuellen Bedürfnisse und deine Arbeitsweise ein. Ein Betreuer, der übermotiviert ist und ständig Druck ausübt, kann genauso hinderlich sein wie einer, der desinteressiert oder schwer erreichbar ist.

Die Wahl des Betreuers ist ein wichtiger Schritt, daher nimm dir Zeit, um die richtige Person zu finden und achte darauf, dass die Chemie zwischen euch stimmt.

Meine 3 Tipps, um den idealen Betreuer für deine Arbeit zu finden

1. Reflektiere deine Erwartungen und Anforderungen an einen Betreuer

Bevor du dich auf die Suche nach einem Betreuer machst, kläre deine eigenen Erwartungen und Bedürfnisse. Stelle dir folgende Fragen:

  • Kommunikation: Magst du eher persönliche Treffen, E-Mails oder Online-Meetings? Überlege, welche Form der Kommunikation für dich am besten funktioniert.
  • Häufigkeit des Austauschs: Wie oft benötigst du einen Austausch mit deinem Betreuer? Manche Studierende bevorzugen regelmäßige Termine, während andere lieber nach spontanem Bedarf kommunizieren.
  • Erreichbarkeit: Achte darauf, dass dein Betreuer erreichbar ist und zeitnah auf Anfragen reagiert. Nichts ist frustrierender, als auf wichtige Rückmeldungen zu warten.

2. Überlege, welche Eigenschaften dein Betreuer mitbringen soll

  • Der zerstreute Professor: Manche Betreuer sind brillant, aber etwas chaotisch. Wenn du selbst gut mit Unordnung umgehen kannst, dann spricht nichts gegen die Betreuung.
  • Der strukturierte Begleiter: Wenn du klare Anweisungen und eine strukturierte Herangehensweise bevorzugst, von der du profitieren kannst, suche nach einem Betreuer, der diese Eigenschaften mitbringt.

Wie immer gibt es natürlich sehr viel Nuancen zwischen Chaos und Struktur. Doch die Art der Betreuung sollte bestmöglich zu deiner Persönlichkeit und Lernweise passen, oft hat man sich ja schon einen Lieblingsdozenten ausgesucht.

3. Hole Erfahrungen von ehemaligen Studenten ein

Bevor du dich für einen Betreuer entscheidest, erkundige dich bei ehemaligen Studenten nach ihren Erfahrungen. Was sagen sie über die Betreuung und Unterstützung? Gibt es positive oder negative Aspekte, die du berücksichtigen solltest?

C wie Computer

Ohne Computer und die entsprechende Technik wirst du heutzutage keine wissenschaftliche Arbeit verfassen können.

Dein Fokus sollte daher auf einer funktionierenden Grundausstattung liegen, denn sie ist die Basis, um gut arbeiten zu können. Investiere ruhig etwas Zeit in die Auswahl und Pflege deiner Geräte, so hast du auch noch nach deinem Studium etwas von ihnen.

Meine 3 Tipps, um deine technische Arbeitsumgebung zu optimieren

1. Wähle einen geeigneten Rechner oder Laptop

  • Achte darauf, dass dein Rechner oder Laptop ein neueres Modell ist und über ein aktuelles Betriebssystem verfügt. Dies gewährleistet nicht nur eine bessere Leistung, sondern auch eine höhere Kompatibilität mit verschiedenen Programmen.
  • Zusätzliche Hardware wie externe Festplatten, Drucker oder Monitore solltest du problemlos anschließen können. Überlege dir im Voraus, welche Anschlüsse du benötigst.

2. Aktualisiere deine Software

  • Egal welches Schreibprogramm du bevorzugst (Microsoft Word, LaTeX oder ein anderes), stelle sicher, dass du immer die aktuelle Version verwendest. Software-Updates enthalten oft wichtige Fehlerkorrekturen und neue Funktionen.
  • Das gilt auch für alle weiteren Programme, die du während deiner Arbeit nutzt. Halte sie auf dem neuesten Stand, um reibungslos arbeiten zu können.

3. Überprüfe deine Internetverbindung

  • Funktioniert dein Internet einwandfrei? Eine stabile Verbindung ist entscheidend, insbesondere wenn du auf Online-Ressourcen, Datenbanken oder Cloud-Speicher zugreifen musst.
  • Bei Verbindungsproblemen empfehle ich, ein USB-Kabel statt WLAN zu verwenden. Falls du ständig mit Internetausfällen zu kämpfen hast, solltest du über einen Anbieterwechsel nachdenken.


In Teil 2 liest du die wichtigen Informationen zum Deckblatt, Exposé und Formatierung. Als Bonus für Promovierende gibt es Tipps zur Disputation.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner wissenschaftlichen Arbeit!

Herzliche Grüße
Sandra




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