Im zweiten Teil meiner Serie ABC für wissenschaftliches Arbeiten liest du die wichtigsten Infos zum Deckblatt, dem Exposé und der Formatierung. Als Bonus gibt es für alle Doktoranden Tipps zu der Disputation.
Teil 1 mit Abstract, Betreuer und Computer gibt es hier.
Manche Tipps werden dir sicherlich bekannt vorkommen, manche werden deine Erinnerung auffrischen und manche werden dir vielleicht neu sein.
Alle sind von mir oder meinen Studierenden praxiserprobt und sofort umsetzbar.
Ich freue mich, wenn dir die Tipps hilfreich sind und dich vor häufigen und beliebten Fehler bewahren.
Das Deckblatt deiner wissenschaftlichen Arbeit ist mehr als eine formale Seite, denn es liefert dem Leser bereits wichtige Informationen über das, was in deiner Arbeit kommt. Damit sich der Leser einen ersten Überblick verschaffen kann, sollten mindestens die folgenden Angaben auf dem Deckblatt enthalten sein:
Zusätzliche Angaben wie deine Anschrift, Matrikelnummer oder der Name des Betreuers können ebenfalls erforderlich sein und müssen gegebenenfalls ergänzt werden.
Meine drei Tipps für ein gelungenes Deckblatt
Die Vorgaben für das Deckblatt sind in der Regel im Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten deiner Hochschule festgelegt. Oft gibt es auch bereits eine vorformatierte Vorlage (meist im .docx-Format). Die solltest du unbedingt nutzen, um sicherzustellen, dass alles korrekt ist.
Prüfe, ob du das offizielle Logo deiner Hochschule auf das Deckblatt drucken darfst. Häufig dürfen die Logos nur auf hochschuleigenen Publikationen verwendet werden.
Das Deckblatt einer wissenschaftlichen Arbeit wird nicht nummeriert!
Folglich hat das Deckblatt keine Seitenzahl.
Ein Exposé ist zunehmend auch für Bachelor- und Masterarbeiten ein Muss. Selbst wenn du kein Exposé einreichen musst, ist es dennoch ratsam, eines zu erstellen. Es hilft dir, deine Gedanken zu strukturieren, deine Überlegungen zusammenhängend zu formulieren und einen klaren Plan für deine Arbeit zu entwickeln.
Meine drei Tipps, um ein vollständiges Exposé zu schreiben
Nimm dir genügend Zeit für die Erstellung des Exposés. Eine kompakte Zusammenfassung deines Vorhabens erleichtert auch deinem Betreuer das Verständnis und die Nachvollziehbarkeit deiner Arbeit.
Beginne damit, eine Einleitung und eine Zielsetzung zu formulieren. Konkretisiere anschließend deine Forschungsfrage(n) oder Hypothese(n) und stelle dein angedachtes methodisches Vorgehen dar.
Erstelle anschließend eine erste Gliederung deiner Arbeit, skizziere den aktuellen Forschungsstand und entwickle einen zeitlichen Ablaufplan. Zum Schluss gibst du die bisher verwendete Literatur an.
Die Formatierung deiner wissenschaftlichen Arbeit solltest du auf keinen Fall unterschätzen.
Eine sorgfältige Formatierung ist entscheidend, um einen professionellen und einheitlichen Eindruck zu hinterlassen. Dies betrifft unter anderem die Festlegung von Schriftarten und -größen, diverse Abstände, die Handhabung von Quellen und Literaturangaben sowie die einheitliche Schreibweise von Wörtern.
Ohne eine einheitliche Regelung kann es schnell zu unnötigem Stress kommen, wenn du am Ende alles anpassen musst.
Meine drei Tipps für eine einheitliche Formatierung
Besorge dir vor dem Schreibstart den Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten von deinem Betreuer oder deiner Hochschule. Dieser Leitfaden enthält in der Regel alle Formatierungsvorgaben, die du unbedingt beachten solltest.
Lege alle Formatierungen bereits vor dem Schreiben fest und warte nicht bis kurz vor der Abgabe. Zu diesem Zeitpunkt hast du andere Sorgen und wahrscheinlich auch keine große Lust mehr, dich mit der Formatierung auseinanderzusetzen beziehungsweise diese zu überarbeiten.
Frage deinen Betreuer unbedingt nach seinen eigenen Vorlieben in Bezug auf die Formatierung. Während manchen Betreuern die Formatierung egal ist, legen andere großen Wert auf bestimmte Details und können sehr pingelig sein.
Die Disputation ist die häufigste Form der mündlichen Prüfung bei einer Promotion. Sie besteht aus einem Vortrag und einer anschließenden Diskussion. Der zeitliche Rahmen beträgt in der Regel eine Stunde, wobei der Vortrag etwa 15 bis 20 Minuten einnimmt.
Für viele Promovierende ist diese letzte Prüfung eine besondere Herausforderung. Dies liegt weniger an den inhaltlichen Anforderungen, sondern vielmehr daran, dass neben den Betreuern auch der Promotionsausschuss anwesend ist. Bei öffentlichen Prüfungen dürfen zudem alle Interessierten teilnehmen, wobei nur promovierte Teilnehmer Fragen stellen dürfen.
Meine drei Tipps, um deine Disputation erfolgreich zu bestehen
In der Promotionsordnung findest du wichtige Informationen zur Art der mündlichen Prüfung, den Regularien zur Terminfestsetzung, der Dauer und Aufteilung sowie zur Benotung. Um gut vorbereitet zu sein, solltest du diese Vorgaben genau kennen.
Besprich dein Vortragsthema ausführlich mit deinem Betreuer. In der Prüfung wirst du nicht nur über dein spezifisches Thema, sondern auch über sachlich und methodisch angrenzende Themen befragt. Eine gute Abstimmung mit deinem Betreuer hilft dir, dich gezielt vorzubereiten.
Bereite dich intensiv auf mögliche Fragen und Einwände zu deiner Arbeit und deinen Ergebnissen vor. Du solltest in der Lage sein, deine Ergebnisse wissenschaftlich zu begründen und zu verteidigen. Dies ist der Grund, warum die Prüfung auch als „Verteidigung“ bezeichnet wird.
In Teil 3 liest du die wichtigen Informationen zu Gliederung, Hilfe und Inhalt. Als Bonus für Promovierende gibt es Tipps zum Gutachter.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner wissenschaftlichen Arbeit!
Herzliche Grüße
Sandra