Ich biete Beratung für Masterarbeiten – und selbstverständlich auch für Bachelorarbeiten und Doktorarbeiten.
Studierende und Doktoranden aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen wenden sich für eine Beratung mit ganz unterschiedlichen Anliegen an mich. Ihre Fragen und Probleme sind dabei so bunt wie das wissenschaftliche Spektrum. Es ist unmöglich, ihre vielfältigen Themen auf ein, zwei Punkte zu reduzieren.
Daher stelle ich dir in diesem Beitrag einmal fünf Beispiele aus meinem Berateralltag vor.
Lennart* hat seine Masterarbeit fast fertig geschrieben. Da kommen ihm Zweifel, ob der berühmte rote Faden durch die Kapitel stimmt. Ist die Arbeit überhaupt logisch aufgebaut?
Die vorgegebenen Rahmenbedingungen für seine Masterarbeit sind ausgezeichnet. Er hat außerdem ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Betreuern, mit denen er im regelmäßigen Austausch steht.
Trotzdem hat er Zweifel – auch weil seine Arbeit auf Englisch verfasst ist und er mittlerweile bezogen auf den Text betriebsblind geworden ist. Für die sprachliche Korrektur steht Lennart eine englische Muttersprachlerin zur Seite, aber er möchte, dass ich mir den Aufbau der Arbeit mit einem neutralen Blick anschaue.
Wir telefonieren und besprechen seine Wünsche, danach lese ich seine Masterarbeit und gebe ihm ein ausführliches Feedback. Außerdem bekommt er Verbesserungsvorschläge zur formalen Gestaltung, die er in seine Arbeit einarbeiten kann.
Einige Zeit später berichtet mir Lennart überglücklich, dass er mit „sehr gut“ bestanden hat.
Nele hat eine ganz andere Anfrage:
Wie soll sie sich durch die ganze Literatur lesen?
Sie ist besorgt, dass sie nicht richtig zitiert, zu lange braucht und den Abgabetermin nicht einhalten kann.
Auf den ersten Blick hat Nele kein ungewöhnliches Anliegen. Ich meine damit, dass viele Studierende und Doktoranden sich mit der Menge an zu lesender Literatur überfordert fühlen.
Die Sorge lässt sich oft gut und schnell mit der Erklärung von Zitationsregeln, einer Lesestrategie und einer zeitlichen Planung für die Arbeit gut lösen.
Allerdings stellt sich in unserer ersten Besprechung heraus, dass Neles Problem ein anderes ist: Sie ist übervorsichtig und sehr akribisch. Ihr fällt es unheimlich schwer, den Originaltext loszulassen und frei zu schreiben. Da sie Angst hat, falsch zu zitieren oder Aussagen zu verfälschen, arbeitet sie jeden Text wortgenau durch, paraphrasiert kleinschrittig und braucht damit viel zu lange für die gesamte Literaturbearbeitung.
Schnell ist klar, dass wir ihre Arbeitsweise bis zur nahenden Abgabe nicht auflösen können. Ich beantworte ihr daher alle Fragen bezüglich der Zitation und wir überlegen gemeinsam eine leichtere Texterschließung durch Exzerpieren.
Linda meldet sich bei mir, weil sie die Methode Experteninterview in ihrer Masterarbeit anwenden soll. Ihr Betreuer hat ihr dazu geraten, weil sich ihr Thema gut mit der Methode bearbeiten lässt, um entsprechende Ergebnisse zu bekommen.
Laut ihrer Aussage gab es in ihrem Studiengang zwar eine Vorlesung zu qualitativen Forschungsmethoden, aber Linda fühlt sich nicht gut vorbereitet, um eine qualitative Methode oder im Speziellen Experteninterviews anzuwenden. Was ihr bisher fehlt, ist die Erfahrung in der praktischen Umsetzung. Sie hat noch nie Interviews vorbereitet oder geführt.
Linda wünscht sich zum einen viel mehr Informationen über Experteninterviews und zum anderen die Möglichkeit, Fragen zu der Umsetzung für ihre Arbeit zu stellen.
Da sie gut allein lernen kann, möchte sie meinen Selbstlernkurs In 5 Schritten deine Experteninterviews meistern buchen. Damit sie ihre Fragen stellen kann, biete ich ihr die Option mit eingeschlossener Beratungszeit an.
In den nächsten Wochen arbeitet sie den Kurs selbstständig Lektion für Lektion durch. Immer wenn sie Fragen angesammelt hat, bucht sich Linda einen Besprechungstermin. So klären wir an verschiedenen Terminen ihre Fragen zu der Umsetzung für ihre Masterarbeit.
Sarah meldet sich mehrere Monate vor der Abgabe ihrer Arbeit, um meine Verfügbarkeit für eine Korrektur zu erfragen.
Schnell stellt sich heraus, dass es nicht bei der Korrektur bleibt, denn Sarah hat während des Schreibprozesses noch einige Fragen rund um die Erstellung der Arbeit.
Wir besprechen über die nächsten Wochen verschiedene Fragen zu
Sarah kommt mit dem Schreiben gut voran und meldet sich zwischenzeitlich immer mal wieder für ein Update per E-Mail. Ihr Ziel sind 60 Seiten zu verfassen. Aber je weiter sie vorankommt, desto mehr hat sie das Gefühl, schon „alles gesagt“ zu haben. Sie befürchtet, nicht auf die Seitenzahl zu kommen und überlegt, wie und welche Kapitel sie noch „füllen“ kann.
Wir sprechen deshalb über die Seiten- beziehungsweise Kapitelgewichtung in Arbeiten, damit sie ihr Einleitungskapitel nicht zu ausschweifend verfasst und die anderen Kapitel inhaltlich vernachlässig beziehungsweise diese zu oberflächlich bleiben. Hierzu hatte sie nämlich schon einmal kritische Anmerkungen von einem Betreuer bekommen.
Sarah reicht nach meiner Korrektur ihre Arbeit ein und schließt sie mit einer für sie zufriedenstellenden 1 vor dem Komma ab.
Immer wieder erreichen mich auch Anfragen von Nicht-Muttersprachlern, die die deutsche Sprache nach eigenen Aussagen gut verstehen und sprechen, aber unsicher im Schriftlichen sind. Ausschlaggebend für ihre Anfrage sind häufig Rückmeldungen seitens der Betreuer zur Rechtschreibung.
Meist melden sich die Studierenden während des Schreibens oder kurz vor der Abgabe ihrer Arbeit. Sie möchten in der Regel eine Korrektur für ihre Arbeit, haben aber auch oft Fragen wie die oben beschriebenen.
Unser gemeinsames Ziel ist es dann allerdings nicht, die Arbeit in perfektes Hochdeutsch umzuwandeln, denn das würde ihnen kein Betreuer abnehmen. Ich korrigiere bei den Arbeiten unter Berücksichtigung des (manchmal eigenwilligen) Schreibstils die Recht- und Grammatikfehler und schaue auf grobe Schnitzer im sprachlichen Ausdruck.
Die 5 Beispiele stehen stellvertretend für die bunte Vielfalt aus meinem Berateralltag. Dabei beziehen sich die Beispiele bis auf #5 ausschließlich auf Masterarbeiten.
Grundsätzlich kann ich sagen, dass sich die Fragen je nach Art der Arbeit ändern.
Aus meiner Erfahrung hat ein Doktorand andere Fragen als ein Masterstudent und ein nebenberuflich Studierender andere als ein Vollzeitstudent. Bachelorstudierende fragen dagegen fast ausschließlich eine Korrektur an. (Deshalb steht auch mindestens ein weiterer Blogbeitrag mit anderen Kundenfragen auf meiner Liste.)
Falls du dich in den Beispielen erkennst oder eine ganz andere Frage zu deiner Arbeit hast – zögere nicht, dich mit deinem Anliegen bei mir zu melden.
Schick mir eine E-Mail oder buche dir ein unverbindliches Kennenlerngespräch per Video-Call.
Auf E-Mails antworte ich in der Regel innerhalb von 24 Stunden, den Termin für das Kennenlerngespräch kannst du dir sofort aussuchen.
Ich freue mich auf dein Anliegen!
Herzliche Grüße
Sandra
*Alle Namen geändert