„Wann soll ich das bloß alles schaffen?“
„Dafür habe ich gar keine Zeit.“
„Ich weiß nicht, was ich zuerst machen soll.“
Viele Studierende und Doktoranden erzählen mir, dass sie mit den Aufgaben rund um ihre Abschlussarbeit sowie dem Schreiben der Arbeit stark gefordert sind. Bei ebenso vielen kommt noch ein Job und/oder mindestens eine andere Verpflichtung hinzu, was dann schnell zu einem Gefühl der Überforderung führt.
Kennst du das Gefühl auch?
Dann habe ich eine gute Nachricht für dich:
Du kannst ganz viel aus deinem Tag rausholen, indem du deine Prioritäten klärst.
Dabei hilft dir das Eisenhower-Prinzip. Es ist eine bewährte Methode, um deine Abschlussarbeit zu organisieren, zu planen, Prioritäten zu setzen und deine Zeit effektiv zu verwalten. So behältst du den Überblick über deine Aufgaben und bleibst produktiv.
Das Eisenhower-Prinzip besteht aus zwei Achsen, die Achse der Wichtigkeit (Sachebene) und die Achse der Dringlichkeit (Zeitebene).
So entsteht die sogenannte Eisenhower-Matrix mit vier Feldern, in der die Aufgaben eingeordnet werden:
Wichtig und dringend
Aufgaben, die deine sofortige Aufmerksamkeit fordern und die du sofort erledigen solltest.
Wichtig, aber nicht dringend
Aufgaben, die du ohne Zeitdruck planen kannst.
Nicht wichtig, aber dringend
Aufgaben, die du gut an andere Personen delegieren kannst.
Nicht wichtig und nicht dringend
Aufgaben, die du ignorieren solltest beziehungsweise in den Papierkorb schieben kannst.
Wenn du das Eisenhower-Prinzip anwenden möchtest, finde ich es ratsam, zuerst einmal auf dich selbst zu schauen.
Nimm dir dafür ein Stück Papier und schreibe dir einmal deinen Wochenplan auf.
Mit welchen Aufgaben verbringst du so deinen Tag?
Wie viel Zeit wendest du für die verschiedenen Tätigkeiten auf?
Wie viel Zeit reservierst du dabei für deine Abschlussarbeit?
Dann mache den Realitätscheck:
Tracke eine Woche lang deinen gesamten Tag und notiere dir ganz ehrlich, was du machst und wie viel Zeit du für jede Tätigkeit brauchst.
Erkennst du ein Muster?
Bist du zufrieden mit deiner Aufgaben- und Zeiteinteilung?
Widmest du dich den „richtigen“ Aufgaben?
Oder neigst du zur sogenannten Aufschieberitis?
Bist du der Meinung, dass du deine Aufgaben- und Zeiteinteilung optimieren kannst, dann könntest du zum Beispiel
Am Anfang ist das sicherlich ungewohnt und auch unbequem. Am Ende wirst du jedoch mehr Zeit für dein Studium oder deine Promotion haben.
Liste alle Aufgaben auf, die im Zusammenhang mit deiner Abschlussarbeit stehen. Nimm dazu auch deine Wochenplanung zur Hilfe. Die Aufgaben kannst du nun in die Eisenhower-Matrix einordnen. Die Liste ist natürlich nicht in Stein gemeißelt. Während deiner Schreibzeit werden Aufgaben hinzukommen oder auch wegfallen.
Dieses Feld beinhaltet alle Aufgaben, die deine sofortige Aufmerksamkeit erfordern. Du erledigst sie am besten zügig selbst.
Beispiele
Diese Aufgaben stellst du an die Spitze deiner Prioritätenliste. Am besten planst du dir feste Zeiten ein, um an den Kapiteln zu schreiben, deine E-Mails zu beantworten oder beim Prüfungsamt vorbeizuschauen. Vermeide vor allem während der Schreibzeit unbedingt jegliche Ablenkungen.
Die Aufgaben in diesem Feld erfordern nicht deine sofortige Aufmerksamkeit. Sie sind jedoch wichtig, um mit deiner Abschlussarbeit voranzukommen.
Beispiele
Diese Aufgaben kannst du sehr gut planen und dann abarbeiten. Nutze für die Planung einen Kalender und trage dir darin regelmäßige Zeiten ein, um an deiner Abschlussarbeit zu schreiben oder für dein Studium zu lernen. So kannst du Aufgaben erledigen, ohne in den Stress einer sofortigen Erledigung zu kommen.
In diesem Feld notierst du alle Aufgaben, die nicht unbedingt wichtig für deine Arbeit sind, aber dennoch erledigt werden müssen. Diese Aufgaben lassen sich oft gut an andere Personen abgeben.
Beispiele
Überlege, ob du wirklich die richtige Person für die Hilfe bist oder ob es jemand anderes übernehmen kann. Es ist vollkommen okay, „Nein“ zu sagen oder deine Hilfe für einen späteren Zeitpunkt anzubieten. Die Teilnahme an Seminaren oder Veranstaltungen ohne Bezug zu deiner Arbeit solltest du reduzieren. Wohnst du nicht alleine, kannst du deinen Mitbewohner während der Fertigstellung deiner Abschlussarbeit um die Erledigung des Putzdienstes oder den Einkauf bitten.
Die Aufgaben in diesem Feld haben wenig bis gar keinen Einfluss auf deine Abschlussarbeit. Du kannst sie daher ignorieren beziehungsweise eliminieren.
Beispiele
Nutzt du für Social Media dein Handy, lege es an einen anderen Ort als deinen Schreibtisch und stelle es lautlos. Überlege, ob dir soziale Aktivitäten eine notwendige Pause und Erholung bieten oder ob sie dich von deiner Arbeit ablenken. Bei Letzterem solltest du sie für eine Zeit lang ablehnen. Und das Serienschauen verschiebst du auf deinen Tagesabschluss, wenn du alle Aufgaben für den Tag erledigt hast.
Wie du siehst, ist das Eisenhower-Prinzip eine einfache Methode, um Aufgaben zu priorisieren. Es kann dir helfen, deine Zeit während der Abschlussarbeit optimal zu nutzen. Indem du deine anstehenden Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit ordnest, reduzierst du Stress und steigerst deine Produktivität.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Anwendung des Eisenhower-Prinzips und deiner Abschlussarbeit!
Herzliche Grüße
Sandra