Was für ein verrücktes Jahr!
Voller Überraschungen und bis zum Schluss komplett anders verlaufen als gedacht.
Nach meinem spontanen Jahresrückblick im letzten Jahr packe ich auch meinen Jahresrückblick 2022 in einen Blogartikel.
Den Jahreswechsel verbrachte ich bis Mitte des Monats im Cactus Coliving auf Teneriffa. Während der Zeit dort legte ich den Grundstein für meinen ersten Selbstlernkurs In 5 Schritten deine Experteninterviews meistern und arbeitete an weiteren Kursideen. Nebenbei lud die Insel natürlich auch zu diversen Ausflügen und Erkundigungen ein. Meinen ausführlichen Aufenthaltsbericht kannst du hier nachlesen.
Am Ende des Monats gab es dann die erste dicke Überraschung:
Mein ehemaliger Chef meldete sich bei mir, um mir die Leitung der Künstlerproduktion für die anstehende Full Metal Cruise IX, Europas größte Metalkreuzfahrt, im Juni anzubieten. Er hatte zu dieser Zeit ein anderes Festival angenommen und brauchte jemanden, der sich mit und auf der Full Metal Cruise auskennt. Da ich die Vorproduktion für die vorherigen vier Full Metal Cruises übernommen und an Bord begleitet hatte, sagte ich selbstredend für mein Lieblingsfestival zu.
Der Februar startete mit einem Korrekturauftrag und vielen Zoom-Terminen mit Kollegen.
Mitte des Monats fragte mich mein ehemaliger Kommilitone Michael Braun, ob ich nicht Lust hätte, gemeinsam mit ihm einen Geographen-Podcast zu starten. Aber keinen Reise- oder Länderkunde-Podcast, sondern einen, bei dem wir zusammen mit einem Gast über die Motivation für ein Geographie-Studium und den Weg zum heutigen Job sprechen. Die zweite Überraschung des Jahres war perfekt, weil ich sofort zusagte, obwohl ich selbst keine Podcasts höre.
Am Monatsende setzte ich endlich ein lang angedachtes Ziel um: Ich meldete zwei Gewerbe an.
Der März ist immer ein ganz besonderer Monat für mich, denn es ist der Jahrestag des Tsunami Education Project (TEP). Das TEP war ein Bildungsprojekt, das ich in Sri Lanka leitete und welches die Grundlage für meine spätere Doktorarbeit war. Der 16. Jahrestag war natürlich wieder Anlass für eine ausführliche Themenwoche über das TEP auf meinen Social Media-Kanälen.
Mit viel Motivation startete ich in die Produktion meines Kurses In 5 Schritten deine Experteninterviews meistern: Ich arbeitete den Seminarplan aus (Ziel/Inhalt, Methodik, Medien), erstellte ein Skript und diverse Folien, überlegte mir ein Design, vertonte die Folien und gestaltete didaktisch passende Übungen. Wie in der Wissenschaft üblich, recherchierte ich noch einmal umfassend zu Theorie, Praxis und Anwendung. Außerdem entschied ich mich, vorerst einen Mitgliederbereich über meine Website anzulegen.
Der Monat startete mit einem üblen Hexenschuss, der mich fast zwei Wochen lang plagte. Sitzen, stehen oder liegen machte alles keinen Spaß. Trotzdem nahm ich an einem lang aufgeschobenen Erste Hilfe-Kurs teil.
Zur persönlichen Aufmunterung plante und buchte ich mein nächstes Co-Working/Co-Living. Die Wahl fiel für dieses Jahr auf Sardinien, allerdings sollte es erst im September so weit sein.
Meine Produktion von In 5 Schritten deine Experteninterviews meistern näherte sich dem Ende, ich traf letzte Einstellungen für den Verkaufsstart. Parallel bereitete ich meine Workshops für das Sommersemester vor und beriet Kunden im 1:1 Calls.
Für die anstehende Full Metal Cruise begann ich mit der Vorproduktion. Diverse Besprechungen mit dem Produktionsleiter und dem Booker begleiteten die Informationszusammenstellung und erste Kontaktaufnahme mit den Bands. Zusätzlich gab es mit der Technik- und Produktionscrew eine Vorab-Schiffsbegehung in Bremerhaven.
Das Sommersemester stand nach mehreren Onlinesemestern ganz im Zeichen der Präsenzlehre. Gleich an mehreren Tagen hintereinander gab ich ganztägige Workshops. Ich freute mich, den Studierenden mal wieder live und in Farbe Anstöße für die Organisation ihres Studiums zu geben und Fragen zum wissenschaftlichen Arbeiten zu beantworten.
Einmal in Fahrt, arbeitete ich direkt weiter an zwei Kursen zur Entscheidungshilfe für oder gegen eine Promotion, die ich bereits länger als Selbstlernkurse umsetzen wollte.
Ansonsten fand im Mai die Landtagswahl in NRW statt. Bei der Wahl übernahm ich zum wiederholten Mal den Wahlvorstand im Briefzentrum.
Direkt am Monatsanfang ging es nach Bremerhaven auf die Full Metal Cruise. An Bord war ich für die Künstlerproduktion verantwortlich, also ganz grob gesagt dafür, dass die Bands auftreten können. Gleichzeitig war ich Ansprechpartner für sie und die Schnittstelle zur Festivalleitung und der Technik-Crew. Im europäischen Flugchaos gelang es uns, trotz Flugausfällen, -umbuchungen und -verspätungen alle Bands an Bord zu bekommen. Da wir nach Newcastle, UK schipperten, erschwerte uns das Queen-Jubiläum zusätzlich den Shuttleservice. Die üblichen Herausforderungen bei einem Festival waren dagegen fast Erholung.
Weil ich mal wieder Lust drauf hatte, beschloss ich, im Juni und Juli als Reisebegleitung zu arbeiten. Für mich selbst die dritte große Überraschung in diesem Jahr, denn meine letzte Reisebegleitung war in 2016. Diesen Sommer ging es ausschließlich nach Holland zur Internationalen Gartenbauausstellung Floriade Expo 2022. Die Reisen wurden mit dem Besuch historischer Städte und Orte wie zum Beispiel Zwolle oder das Weltkulturerbe Schokland abgerundet.
Ansonsten hielt ich im Juni Online-Workshops und beriet Kunden. Michael und ich starteten außerdem mit den ersten Aufnahmen für unseren Geographen-Podcast. In den Wochen davor hatten wir unsere Vorstellungen und die grobe Struktur diskutiert sowie Termine mit den ersten Gästen ausgemacht.
Ganze sechs Tage war ich im Juli daheim – den Rest verbrachte ich beruflich und privat in Holland.
Meine Reisebegleitung zur Floriade Expo 2022 konnte ich als vollen Erfolg verbuchen, meine Gäste überhäuften mich mit Komplimenten. Auch ich war sehr angetan von manch pflegeleichter Gruppe und der für mich tollen Mischung aus Wissensvermittlung, Tourmanagement und Reisen. Für mich als Geographin besonders spannend: Die Entstehung des neuen Stadtviertels „Hortus“ der Stadt Almere auf dem Gelände der Floriade.
Doofe Begebenheit:
Nach dreimaliger Verschiebung wurde das erste von zwei Pearl Jam-Konzerten in Amsterdam abgesagt. Meine Freundin Andrea und ich verbrachten trotzdem zwei schöne gemeinsame Tage inklusive Sightseeing und Museumsbesuch in der Stadt.
Nach meiner letzten Floriade-Tour ging es direkt nahtlos weiter nach Wacken, wo ich als Host die Bands der Hauptbühne Faster Stage betreute. Anschließend wartete schon das nächste Festival auf mich: Für das Summer Breeze arbeitete ich ebenfalls in der Künstlerproduktion und war dieses Mal hauptsächlich für den Artist Check-In verantwortlich.
Mitte August feierte ich dann den achten Jahrestag meiner Selbstständigkeit. Unter dem Motto 8 Jahre, 8 Termine bot ich 8 kostenfreie Beratungstermine für extern Promotionswillige an.
Mit meinen Selbstlernkursen wechselte ich zu einer professionellen Kursplattform, denn der Mitgliederbereich über meine Website erwies sich zwar als optisch und in der Handhabung super, jedoch nach den ersten zwei Kunden aufgrund von Automatisierungsproblematiken als technisch nicht ausgereift.
Zum Monatsende fuhr ich wie jedes Jahr zu den Redhead Days, dem weltgrößten Festival für Rothaarige, nach Tilburg. Ich genoss bei bestem Wetter ein Wochenende mit alten Bekannten, dem obligatorischen Pub Crawl und anderen Aktivitäten.
Kaum zurück in Bochum, packte ich meine Sachen für das Co-Working/Co-Living in Sardinien. Fünf Wochen wollte ich bleiben, um an verschiedenen Projekten für mein Business zu arbeiten und die Insel zu erkunden. Zu meiner Überraschung (#4) entpuppte sich die Zeit auf Sardinien allerdings anders als erwartet. Warum, kannst du hier nachlesen.
Auf Sardinien gab es sofort eine Premiere:
Ich habe von dort meinen ersten Online-Workshop aus dem Ausland gehalten! 12 Medizindoktoranden bekamen Tipps zur Erstellung ihrer Doktorarbeit, tauschten sich in Übungen aus und stellten Fragen. Und das tatsächlich ohne technische Störung.
Auf Sardinien stellte ich außerdem meinen Selbstlernkurs Entscheidungshilfe: Promovieren – Ja oder nein? fertig, nahm zusammen mit Michael neue Podcast-Folgen auf und entschied mich spontan zu der Teilnahme am Populär! Programm von Marike Frick.
Mindestens genauso spontan war die Zusage als Gast für das Full Metal Holiday-Festival auf Mallorca im Oktober. Da war sie nun, die fünfte Überraschung des Jahres: Alle „meine alten“ Festivals konnte ich in 2022 mitmachen.
Der Oktober startete leider nicht wie geplant:
Ein Pilotenstreik verzögerte meinen Heimflug von Sardinien nach Hause und verschob meine Planung bis zum Abflug nach Mallorca. Trotz anderthalbtägigen Aufenthalt daheim hielt ich an meinen Brunchtermin mit meiner Kollegin Lena fest und wir hatten einen sehr leckeren und sehr entspannten Sonntag.
Die anschließende Zeit auf Mallorca habe ich genutzt, um rein gar nichts zu machen, mich auszuruhen sowie auf dem Festival mit alten und neuen Bekannten zu quatschen. Meinen Geburtstag feierte ich dort in einem illustren Kreis aus Freunden und Festivalgästen.
Am 13.10.2022 ging endlich unser NA 6/99 – Der Geographen-Podcast online. Zusammen mit jeweils einem Gast stellen wir 14-tägig das Studienfach Geographie vor, räumen mit diversen Missverständnissen auf (Geologie lässt grüßen), schwelgen ein bisschen in Erinnerungen – aber präsentieren vor allem die Vielfältigkeit der Berufsbilder und -möglichkeiten.
Zurück in Bochum hatte ich noch zwei Wochen Zeit bis zu meiner letzten Reise in 2022. Leider machte kurz vorher mein Laptop schlapp, sodass ich neben Kundenterminen und letzten Besorgungen auch noch einen neuen Laptop einrichten musste. Das ging allerdings recht fix.
Die Zeit von November bis kurz vor Weihnachten verbrachte ich im Norden von Florida.
Ich arbeitete hauptsächlich an meiner Planung für 2023, setzte kurz vor Jahresende noch einige Veränderungen auf meiner Website um und lud mit Michael zur letzten Aufnahmerunde für den Podcast in diesem Jahr ein.
Florida hielt dann noch die letzte Überraschung des Jahres bereit:
Mir gefiel es dort aus diversen Gründen überhaupt nicht.
Also entschied ich mich, früher als geplant nach Hause zu fliegen. Zwei Tage vor Weihnachten landete ich wieder in Deutschland, wo ich ruhig in das neue Jahr starten werde.
Ich kann den Januar kaum abwarten und freue mich darauf, alle meine privaten und beruflichen Ziele für 2023 umzusetzen. Welche das genau sind, kannst du dann in einem Jahr hier nachlesen.
Danke & goodbye 2022!
Herzliche Grüße
Sandra