Vermeide diese 3 typischen Fehler schon vor dem Schreiben deiner wissenschaftlichen Arbeit

Vermeide diese 3 typischen Fehler schon vor dem Schreiben deiner wissenschaftlichen Arbeit

Wissenschaftliche Arbeiten schreiben?

Das ist für manche ein Klacks, andere brechen sich die Zähne daran aus. Damit meine ich vor allem den reinen Schreibprozess und die wissenschaftliche Formulierung des Textes.

Aus meinem beruflichen Alltag kann ich außerdem berichten, dass viele Studierende und Doktoranden bei aller Konzentration auf den Text oftmals „das Drumherum“ aus den Augen verlieren, was sonst noch zu der Erstellung einer Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Doktorarbeit gehört.

Da wird dann die Formatierung vergessen, verschiedene Zitierstile gemischt oder Dateien sind plötzlich gelöscht beziehungsweise nicht mehr auffindbar.

Damit du gut ins Schreiben startest und ohne große Änderungen mit deiner Arbeit vorankommst, habe ich dir drei typische Fehler zusammengestellt, die du ganz einfach bereits vor dem Schreibstart vermeiden kannst:

  1. Beachte die Formatierungsvorgaben
  2. Lege einen Zitierstil fest
  3. Sicher regelmäßig deine Daten

1. Beachte die Formatierungsvorgaben

Ich lese oft wissenschaftliche Arbeiten, die wenig bis gar nicht formatiert sind. Heißt, auf den Seiten unterscheiden sich zum Beispiel die Schriftarten und -größen in den Überschriften, die Absatzabstände oder es gibt keine Seitenzahlen.

„Ach, die Formatierung. Die mache ich ganz zum Schluss!“ bekomme ich dann zu hören.

Mein Rat: Mach das besser nicht.

Denn du willst dich nicht im Abgabestress auch noch mit der Formatierung von Dutzenden Seiten beschäftigen. Und wenn dir die Umformatierung dann alle Seiten zerschießt, kommt schnell Frust und Hektik auf, um die Arbeit noch schnell fertig zu stellen.

Am besten besorgst du dir frühzeitig den „Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten“ deines Fachbereichs. Findest du keinen, frage deinen Betreuer danach oder wende dich an das Prüfungsamt.

Der Leitfaden enthält in der Regel mehr oder minder ausführliche Vorgaben

  • zur formalen Gestaltung und der Formatierung
  • zum Aufbau und der Gliederung der Arbeit
  • zur Handhabung von Verzeichnissen
  • zur Handhabung der Quellen und Literaturangaben
  • zum Zitieren sowie
  • sonstige Hinweise

Frage deinen Betreuer auch nach seinen Vorlieben zu der formalen Gestaltung. Manchen ist die Formatierung egal, manche sind echt pingelig.

Hast du gar keinen Anhaltspunkt, habe ich 4 Bücher zur Erstellung deiner wissenschaftlichen Arbeit zusammengestellt.

Wie du den Fehler vermeidest

  1. Lies dir den Leitfaden zur Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit deines Fachbereichs (oder ein Buch zum wissenschaftlichen Arbeiten) durch.
  2. Lege dann alle Formatierungen vor dem Schreiben in der Schreibdatei fest, nicht kurz vor der Abgabe.
  3. Kontrolliere die Formatierung sicherheitshalber noch einmal vor der Abgabe deiner Arbeit.
wissenschaftliche arbeiten schreiben 1

2. Lege einen Zitierstil fest

Das korrekte Zitieren schützt geistiges Eigentum und dient dazu, die Quelle beziehungsweise den Urheber einer Information nachvollziehbar anzugeben. Dies gilt für direkte (wörtliche) und indirekte (sinngemäße) Zitate.

Zitierstile gibt es viele:
Harvard, APA, Vancouver, Chicago (A+B), MLA, AMA etc.

Auf die Frage, welchen du verwenden sollst, gibt es leider keine allgemeingültige oder fachübergreifende Antwort. Welcher Zitierstil verwendet wird, richtet sich zum Beispiel nach der Fachrichtung, der Hochschule, dem Institut oder sogar den Vorlieben des Betreuers.

Der Zitierstil ist ein Regelwerk und gibt an, wie die Quellenbelege im Literaturverzeichnis und die Zitatbelege in der Arbeit aufgeführt werden. In Deutschland finden sich die Zitatbelege eher in den Fußnoten (Chicago Stil), im angelsächsischen Sprachraum eher im Text (Harvard Stil).

Wichtig ist, dass du den Zitierstil durchgängig in der kompletten Arbeit verwendest und mit dem Betreuer absprichst. Ich empfehle dir einen Blick in den bereits erwähnten Leitfaden.

Wie du den Fehler vermeidest

  1. Entscheide dich vor dem Schreiben für einen Zitierstil oder verwende den vorgegebenen.
  2. Verwende den Zitierstil durchgängig in der kompletten Arbeit. Benutzt du ein Zitationsprogramm, kannst du den Stil automatisch einstellen.
  3. Kontrolliere alle Zitat- und Quellenbelege sicherheitshalber noch einmal vor der Abgabe deiner Arbeit.
wissenschaftliche arbeiten schreiben 2

3. Sicher regelmäßig deine Daten

Wer schon einmal einen soeben geschriebenen Text nicht abgespeichert oder ein ganzes Kapitel verloren hat, der weiß, wie sich Panik und Schweißausbrüche anfühlen. Doch auch trotz Speicherung ist deine Arbeit nicht unbedingt gesichert.

Vielleicht hast du auch mal von dem Doktoranden aus Bayern gehört, der vor vielen Jahren seine Doktorarbeit – genauer gesagt seinen Laptop mit der darauf gespeicherten Doktorarbeit – in der Bahn vergessen hat?

„Ach, kann ja mal passieren“, denkst du jetzt vielleicht.
„Ärgerlich um den Laptop, aber er hat doch bestimmt eine Sicherungskopie gemacht.“

Stimmt. Hat er.
Auf einem USB Stick.

Der sich dummerweise mit dem Laptop in der Laptoptasche befand.
Ganz böser Fehler.

Das Thema Speichern beziehungsweise Datensicherung von Dateien ist tatsächlich nicht so selbstverständlich, wie man annehmen könnte. Fast jeder meiner Studierenden und Doktoranden kann die ein oder andere Datenverlustgeschichte zum Besten geben.

Klar sind ein verlorener Laptop oder ein abgerauchter Rechner selten. Aber das kommt vor. Und wenn es deine Daten sind, dann schmunzelst du nicht mehr über den oben erwähnten Doktoranden.

Allerspätestens zum Schreibstart deiner Abschlussarbeit solltest du dir über das Thema Datensicherung Gedanken gemacht haben. Damit du dir jederzeit im kleinen oder großen Ernstfall deine Daten wiederholen und weiterarbeiten kannst.

Wie du den Fehler vermeidest

  1. Speicher deine Arbeit auf deinem Rechner und einer, maximal zwei externen Lösungen (mehr nicht, sonst wird es unübersichtlich) – zum Beispiel auf einem USB Stick, der externen Festplatte oder in der Cloud.
  2. Eine Komplettsicherung der Arbeit bietet sich täglich an. Am besten, bevor du den Rechner ausschaltest.
  3. Bewahre deine Speichermedien räumlich getrennt auf, also an einem anderen Ort als deiner Wohnung! So hast du immer Zugriff auf deine Arbeit.
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Bonustipp

Wenn du Dateien auf deinem Rechner suchst, ist das wie die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden? Du musst jede Datei 3 x öffnen, um zu checken, was sie beinhaltet?

Dann hast du deine Dateien definitiv nicht gut strukturiert und falsch benannt.

Während deiner Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Doktorarbeit wirst du unzählige Dateien anlegen, speichern, bearbeiten und wieder löschen.

Um da den Überblick zu behalten, lohnt es sich, wenn du dir von Beginn an eine einheitliche Ordner- und Dateistruktur festlegst.

  1. Lege dir zuerst einen Hauptordner mit dem Titel der Arbeit an (zum Beispiel Bachelorarbeit_Titel ABC).
  2. Dann speichere dir gemäß der Gliederung deiner Arbeit entsprechende Unterordner im Hauptordner ab (zum Beispiel Literatur, Methodik, Abbildungen).
  3. In die Unterordner speicherst du nur die Dateien, die für den Ordner relevant sind.
  4. Achte auf die korrekte Benennung der Ordner und Dateien, gegebenenfalls mit Versionsnummerierung oder Datum. Ganz nach dem Motto „Was draufsteht, das ist drin“ (zum Beispiel Abbildung_Methodenübersicht, Tabelle_Sonnenstunden D_Oktober 2022.
  5. Am besten legst du dir vor jedem erneuten Schreiben in einer Datei eine neue Version an, damit du den Inhalt nicht überschreibst und du den Zugriff auf ältere Versionen behältst (zum Beispiel Einleitung_10.06.2023, Einleitung_12.06.2023 etc.)


Ich wünsche dir viel Erfolg beim Schreiben deiner wissenschaftlichen Arbeit!

Herzliche Grüße
Sandra




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